Dienstag, 12. Oktober 2010

60 Km gewandert und ein Reentier

, allerdings nur aus der Dose,
hab ich letztes We mit Jane und Lenka, zwei unserer tschechischen Nachbarn, in einem Nationalpark etwa 100Km nördlich von Jyväskylä gesehen. Waren wirklich 2 super Tage dort. Von felsiger Landschaft über Sumpfgebiete bis hin zu endloslang erscheinenden Straßen war Alles dabei. Ausser die bereits angesprochenen Reentiere. Da solltes laut Prospekt ne Menge davon geben. Jedenfalls haben wir, neben dem Dutzend Menschen die wir dort getroffen hatten, kaum Tiere gesehen. Auf jeden Fall gabs dort mehr Seen als Menschen!;) Ich hatte natürlich auch genug warme Sachen eingepackt und mir noch von ner Belgierin nen Schlafsack geliehen, da es Nachts schon ordentlich kalt wurde und man ja bei solchen Trips nie weiß wo man nächtigen wird. Als wir dann nach den ersten 30Km, und zur Abenddämmerung, die nächsten Hütten erreichten, war für mich klar, dass ich dort bleibe. Zunächst warfen wir nur einen Blick in die kleinere von den Beiden. Es stellte sich heraus, dass es eine Sauna mitten im Nirgendwo war. Etwa 50m davon entfernt stand eine etwas größere Hütte. Doch die Mädels wollten weiter, weil diese geschlossen aussah!!! Was jetzt kommt kann sich nat. jeder denken. Weiterziehen ohne nachzuschauen, ob man vielleicht doch in einer Hütte anstatt auf sumpfigen Boden schlafen kann? Ne Mädels so nich! 30 Sekunden später rief ich den Beiden dann hinterher, ob sie Betten und nen Kamin bevorzugen würden!;) Die Finnen machen wirklich alles für Outdoorsportler. Keine 30min später flackerte das erste Kaminfeuer in der "Stube". In der Küche konnte man zusätzlich eins im Ofen machen, um dann mit dem dort vorhandenen Geschirr, sich etwas Essen oder Wasser, aus dem hauseigenen Brunnen, warm  machen zu können. Kaminholz konnte man sich draußen auch schlagen. Das war dann schließlich auch mein Part. Zum einen für unsre Hütte und zum anderen für die Sauna!!! Natürlich hab ich die Gelegenheit beim Schopfe gepackt. Die Mädels wollten allerdings nicht mit schwitzen!^^ An diesem Abend gings dann doch recht zeitig in eines der 7 Betten die zur Verfügung standen, damit mich die Mädels am nächsten Morgen gegen 7 Uhr wecken konnten. Und was das für einen Studenten bedeutet, wissen Einige von euch ja nur zu gut!:D Aber ich hab nicht rumgemurrt, meine 7 Sachen zusammengepackt und, nach etwas Reentier zum Frühstück, mich auf die weitere Reise begeben. Der nächste Stop sollte dann erst nach 15Km sein.
Und das kann echt hart sein, zumal man zwischen Felsen und Wurzelwerk nicht wirklich gut vorankommt bzw. nen Rhythmus finden kann. Aber zwischen Sturm und Hagel kam auch ab und an mal die Sonne durch und machte die letzten Km noch etwas leichter. Eigentlich hatten wir vor, auf dem Rückweg dann noch in einem kleineren Nationalpark anzuhalten, doch da keiner mehr laufen, sondern nur noch schlafen wollte, beschlossen wir zurück nach Jyväskylä zu fahren.
Dort gabs auch wieder allerhand zu berichten. Angefangen bei der "Moktoberparty" ... das "M" steht hier für M-building. Das ist hier in Jyväskylä unter den Studenten so bekannt wie der Weihnachtsmann. 5 Etagen, nen paar Hobby DJ´s, jede Menge betrunkener Studenten und das fast jede Woche. Die eine Küche in der sich schätzungsweise 100 Leute (also nen Bruchteil Aller) zum Tanzen getroffen hatten, hätte ich am nächsten Morgen nicht sauber machen wollen!!!
Ein weiteres Highlight war die jährliche Massentrinkparty in der Stadt. Hab allerdings nur als Zuschauer teilgenommen, da mir dieses zu kostspielig war.  Für 12 € konnte man sich nen Blatt Papier kaufen, auf dem man jedes Getränk, was man in einer der etwa 30 teilnehmenden Bars käuflich erwerben und abstempeln lassen konnte. Hatte man 10 Getränke war man bereits Doktor. Das war gleichzeitig auch das Minimum um einen Abschluss zu erhalten. Maxmimum waren 17 Getränke. Hatte man diesen "Level" erreicht, konnte man sich Professor schimpfen. Und da sooo viele Studenten daran teilgenommen hatten, mussten auch unterschiedliche Startzeiten festgelegt werden. Wie das zu späterer Stunde endete, können sich Einige von euch sicherlich vorstellen ;).
Am Freitag haben wir uns dann, zusammen mit unserer Tutorin und ein paar ihrer Freunde, zum Angeln verabredet. Und als wir da in größerer Gruppe so am Ufer standen, kamen auch sofort ne Hand voll Kinder angerannt, so als obs hier was umsonst gäbe. Den ein oder anderen Fisch haben sie dann aber doch an Land gezogen. Naja und obwohl sich unsere Ausbeute, bestehend aus Barschen und Rotaugen, am Ende in Grenzen hielt, wirds vielleicht doch noch für nen nächsten Fischkuchen reichen ;).

 
Und da wir gerade beim Essen sind...jede Woche wird hier auch versucht, nen landestypisches Gericht zu kochen. So gabs letzte Woche zum Beispiel italienisches Essen. Das war soooooo gut. 4 Gänge! Als Vorspeise gabs Pizzabrötchen und Salami. Der Hauptgang bestand aus Spaghetti und Spirelli in Pesto mit Parmesan (Lachs carpacho in Safransoße war leider aus :D ). Nachtisch 1 war ne Art Tiramisu mit Kaffeegeschmack (selber gemacht) und Nachtisch 2 läßt sich am besten mit "nem Haufen Eis" definieren.

Und weil Essen so schön ist, möcht ich zum Abschluss noch festhalten, dass sich in Finnland wohl die besten Pizzarestaurants der Welt befinden (wenn man mal von den Bierpreisen absieht ;)). Für 6 € kann man hier essen bis man platzt. Man bekommt in 10 Minuten eine riiiiiesen Pizza, welche nicht mal auf den Teller passt, und kann sich zu dem noch einen Salat als Vorspeise und wahlweise Tee oder Kaffee, im Anschluß an die besagte Pizza, holen.





Ach und ich hätts fast vergessen! Heute Morgen gabs den ersten Schnee. Ausreichend für die erste Schnellballschlacht diesen Winter.....Ich bin gespannt wie´s weitergeht!

Na sle und Ahoj

1 Kommentar:

  1. Schäääärrriiiieeee!!! Ich bin ja sooooo neidisch! Aber freu mich auch für dich, dass alles so gudd klappt.
    Liebste Grüssä!

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