Dienstag, 9. November 2010

Liebe Leserinnnen und Leser,....

danke das Sie unserem Blatt die Treue schenken, auch wenn wir manchmal etwas in Verzug geraten. Dies spiegelt jedoch nicht nur die Qualität unserer Autoren, sondern auch die Ihre, in einem außergewöhnlichem Maße wieder. Dafür möchten wir uns bei Ihnen mit einer "Premium Ausgabe" auf das Herzlichste bedanken.




Das es hier in Finnland auch andere Dinge als Party´s und die Uni zu erleben gibt, haben die letzten Tage mal wieder deutlich gezeigt. So fuhr ich abermals mit der "deutsch-tschechischen Freundschaft" ins kalte, dunkle aber, wenn es die Sonne zu ließ, wirklich sehenswerte Lappland. Der erste (halbe) Tag, man darf ja nicht die Uni vernachlässigen ;), bestand jedoch nur aus der Autofahrt ins 300Km entfernte Oulu.Dort angekommen gabs nur noch nen kurzen Happen und dann gings für die Mädels ins Zelt und für mich ins Auto. Am nächsten Morgen hörte ich von den Beiden allerdings nur klappernde Zähne. Ist eben nicht so schön bei -5°C im dünnen Schlafsack zu übernachten! Aber noch im Morgengrauen gings weiter Richtung Ranua. Ne kleine Stadt im Niemandsland aber bekannt für ihren Zoo. Auf der Fahrt dort hin passierten wir dann endlich die Grenze zu "Lappi". Und noch voller Freude darüber, sahen wir 300m später auch schon die ersten wildlebenden Reentiere, die uns zu einem kurzen Stop und japanischem Fototourismus anhielten. Etwas näher  kamen wir Jenen dann im o.g. Zoo. Und kurz zur Historie: alle heute lebenden Reentiere in Finnland stammen von einem männlichen und 3 weiblichen kanadischen Tieren ab. Also etwa das Verhältnis wie es heutzutage auch bei den Menschen üblich ist!;)
Die Hauptattraktionen waren aber mit Abstand die Elche (welche bis zu 2m groß werden können) und die Eisbären. Im Anschluß daran, führte uns unser Weg abermals gute 200km in den Norden nach Rovaniemi. Dort gab es, neben noch mehr Kälte und Dunkelheit (Sonnenlicht gegen 8:30 und Sonnenuntergang um 16h),  das Dorf des Weihnachtsmannes und den Kollegen selbst zu entdecken. Nach kurzem small talk, Fotosession und nem Tanz auf dem Polarkreis, gings für uns weiter auf Schlafplatzsuche. Da jedoch keine Hütte o.ä. auffindbar war, beschlossen wir erneut im Auto bzw. Zelt zu nächtigen. Die Mädels verfrachteten mich jedoch diesmal ins Zelt. Die ersten Stunden war das auch ganz okay, aber für die ganze Nacht bei -10°C sollte man folgendes Rezept nehmen: 1 Mütze, 1 Schaal,  5 Oberteile (2 davon thermo), 3 Hosen (1 davon thermo)  und definitiv mehr als ein Paar Socken und ne Decke um die Füße. Ganz zum Schluß natürlich einen Schlafsack (so dick wie möglich!). Wahlweise kann man noch Handschuhe und/oder ein dünnes Tuch um Nase und Mund dazu geben. Nach dem erfolgreichen Kampf gegen die Zeit, blieben wir den Vormittag noch in der Stadt und haben uns, wie sichs für gute Touristen gehört, noch das "Arktikum" Museum, in welchem über die Entstehungder Arktik, sowie über das damalige und heutige Leben dort berichtet wird, angeschaut.
Unser weiterer Weg führte uns, auf endlos langen Straßen, gen Osten und ließ uns erst durch eine Herde Reentiere, welche Mitten auf der Straße stand, für einen Augenblick anhalten. Noch rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit erreichten wir unser  Ziel, einen kleinen aber feinen Nationalpark, fernab von jeglicher Zivilisation. Nach 1,5h Fußmarsch, 25Kg Gepäck auf dem Rücken und herrlicher Landschaft schließlich auch "unsere" Hütte. Glücklicherweise geöffnet und noch nicht belegt. Eine weitere Nacht bei -17°C, wie uns das Auto am nächsten Morgen mitteilte, hätte ich wohl kaum ausgestanden. Mit einem Besuch in einem weiteren Nationalpark und dem schönsten Skigebiet Finnlands, von dem wir aber vor lauter Nebel nicht viel gesehen haben, ging  unsere kleine Reise letztlich zu Ende. Am Ende standen 1500Km in 3,5 Tagen zu buche.
Wer sich nun fragt, was ich die restliche Zeit hier getrieben hab dem sei gesagt...Studium,Party,Sport,Studium,... womöglich aber in anderer Reihenfolge :)
Heute hab (oder wie man neuerdings sagt "bin") ich mal wieder auf Schlittschuhen gestanden und hab mich in den Sportarten "Bandy on ice",also vergleichbar mit Unihockey, und in "Ringette", wie Eishockey nur mit nem Gummiring anstatt Puck und nem "Stock" ohne dem typisch geformten Eishockeyschlägerende, versucht. Allerdings zählt das weniger zu "Sport" als zu "Studium" ;)...großartig!!Aber auch meine erste schriftliche Prüfung konnt ich mehr oder weniger gut bestehen ;) So! Die Bierbüchse, welche für meine literarischen Ergüsse zwingend notwendig war, ist auch gleich leer. Das heißt es bleibt noch Zeit für eine kleine aber feine Geschichte über meine belgischen Nachbarn hier im Flur. Der Belgier, den ich bereits im Flugzeug kennengelernt hatte, bekam Besuch von seinen Kumpels und zeigte uns mit diesen ihre durchaus abstrakte Mentalität. Diese sah so aus, dass man sich völligst seiner Kleidung entledigte, sein bestes Stück (also nicht das Fahrrad) mit einer Socke schmückte, Nachts um 11 oder 12 zwei Mädels wachklingelte, um ihnen "La Bamba" auf der Gitarre vorspielen zu können und dann vom Nachbarn, unergründlicher Weise, hässlich beschimpft zu werden :D. Ein Video von diesem Auftritt, sollte es auch auf meiner facebook Seite zu sehen geben.


















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Ihr Finlandia Team